Wer kennt es nicht – man studiert, hat noch keinen festen Job, teilweise aber Ausgaben, die mit dem eines normalen berufstätigen Bürgers konkurrieren könnten und nach einer zusätzlichen Einnahmequelle verlangen, die nichts mit dem Geldbeutel der Eltern zu tun hat. Jetzt geht es los:
Natürlich im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten – Studenten dürfen seit Januar 2013 bis zu 450 Euro durch Nebenjobs verdienen. Es muss hierbei nur ein geringer Prozentsatz des verdienten Geldes für die Rentenversicherung abgeführt werden. Wer als Student in Berlin einen Minijob ausübt, muss die gesetzlichen Beiträge wie Krankenversicherung, Rentenversicherung und eventuell sogar Lohnsteuer bezahlen, haben dafür aber auch bei längerem Krankheitsfall Anspruch auf die Zahlung von Krankengeld.
Die knapp 100.000 eingeschriebenen Studenten an den vier großen Universitäten und Hochschulen Berlins haben die Wahl, wie sie nun den Rahmen und Inhalt ihres Studentenjobs gestalten wollen. Zu den klassischen Beschäftigungsmöglichkeiten zählt nach wie vor Kellnern, wofür Berlin mit seiner lebendigen und innovativen Gastronomieszene prädestiniert ist. Berliner Studenten, die vegan eingestellt sind, finden hier, mehr und besser als in irgendeiner anderen deutschen Großstadt auch die Möglichkeit, in veganen Restaurants zu arbeiten, welche Speißen nach der gleichen Lebenseinstellung servieren und in der Hauptstadt glücklicherweise zahlreich vertreten sind.
Wer lieber etwas Berufsbezogenes sucht, kann als Werkstudent oder Praktikant in der blühenden Berliner Startup Szene seinen idealen Nebenjob finden. Nirgendwo sonst in Deutschland sind so viele Neugründungen und junge Unternehmen vertreten, die sich über tatkräftige Unterstützung freuen und auf innovativen Pfaden unterwegs sind. Mögliche Kooperationen finden Studenten in den jeweiligen Universitäten und Hochschulen, die mit den regionalen Firmen zusammenarbeiten und diese ganzjährig oder zu einzelnen Jahresabschnitten wie beispielsweise in der Zeit der Semesterferien anbieten. Vor allem an den Privatschulen ist diese Art von Einbindung der Studenten in die Arbeitswelt erwünscht und teilweise systematisch ins Studienprogramm eingebaut. Der Student verpflichtet sich dazu, im Rahmen von Praktika für eine selbst gewählte Firma zu arbeiten und enthält ein bestimmtes Leistungsentgelt dafür. Sofern das Praktikum nicht im Ausland stattfindet und Kosten mit sich bringt, kann der Student sich diese Einnahmen als Nebenverdienst verbuchen.
Wichtig ist auch zu wissen, für was der Studentenjob gedacht ist, ob er langfristig ausgelegt sein oder nur schnelles Geld für den nächsten Urlaub verdient werden soll. Wer sich als Student gerne etwas Langfristiges suchen möchte, wendet sich am besten an das Studentenwerk Berlin. “Stelle statt Schwarzarbeit” lautet der Slogan – dahinter steckt eine professionelle Arbeitsvermittlung, die arbeitssuchende Studenten und Arbeitgeber zusammen bringen und entsprechend Qualifikation Arbeitsangebote vermitteln. Die Arbeitsvermittlung gilt für alle Studierende der Berliner Hochschulen und Fachhochschulen. Hierfür ist eine geringe pauschale Teilnahmegebühr zu entrichten. Der Student hat dabei allerdings den Vorteil, dass er sich an eine gemeinnützige und nicht auf Gewinn ausgerichtete Organistation wendet und bei bereits erworbenen Qualifikationen mit einer Fachvermittlung rechnen kann. Zusätzlich informiert das Studentenwerk auf seiner Homepage über vermittlungsrelevante Themen wie Steuern, Abrechnung und Aktionen.
Selbstverständlich gibt es für jeden Berliner Student auch die Möglichkeit, auf Jobsuche selbst aktiv zu werden und den Weg über die klassischen Portale im Internet zu gehen, wie auf den zahlreichen Onlineportalen für Nebenjobs zu gehen. Wer besonders Wert auf den regionalen Bezug zur Stadt legt ist bei den örtlichen Stellenwerken gut aufgehoben. Eine spannende und interessante Alternative ist der Nebenjob als Taxifahrer. Da Berlin mit mehreren Flughäfen aufwartet ist der Bedarf hier besonders hoch. Glücklicherweise gibt es heutzutage mehrere Unternehmen, die sich den Personentransport auf die Fahne schreiben und auch ungelernte oder junge Arbeitskräfte einstellen. Besondere Ortskenntnisse braucht es auch nicht, da die meisten Fahrzeuge mit Navigationssystem ausgestattet sind. Ein Beispiel hierfür ist das Unternehmen Metrocab Taxi, das in Berlin Studentenjobs arbeitet. Wer also gerne Auto fährt und mit Menschen zu tun hat, ist in diesem Nebenjob goldrichtig.
Allgemein gilt: Berlin ist groß, Berlin ist bunt, Berlin ist vielfältig – und ebenso sind es die Möglichkeiten, als Student den Geldbeutel aufzubessern. Wichtig ist, dass man den Studentenjob so wählt, dass andere Aktivitäten oder das Studium selbst nicht darunter leiden, er zu Prüfungszeiten zeitlich flexibel gestaltet werden kann und im Idealfall einen fachlichen Bezug zum Studiengang hat.
Hier habe ich viel gelernt: